Seltener Schmetterling auf häufiger Gartenpflanze

Bei einem Vortrag über den Fetthennen-Bläuling erfuhren viele Teilnehmende Details von Zusammenhängen und den neuesten Forschungsergebnissen zu dieser Art. Frau Stögbauer stellte Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit für den Obst- und Gartenbauverein Ochsenfurt vor. Weil die Männchen dieser Schmetterlingsgruppe blaue Schuppen haben, werden sie als Bläulinge bezeichnet. Eine Art davon kommt im Naturschutzgebiet Kleinochsenfurter Berg vor und benötigt zur Ernährung der Raupen unbedingt die Fetthenne als Pflanze. Die Fetthenne ist mit ihren dicken, wasserspeichernden Blättern gut an sonnige und sehr trockene Standorte angepasst. Genau diese Bedingungen sucht sich der Fetthennen-Bläuling für seine Eiablage aus. Eier wurden nur auf besonnten Pflanzen und hauptsächlich in den Weinbergsmauern gefunden. Ameisen sind zum Schutz der Raupen vor Feinden nötig, als Gegenleistung geben die Raupen einen süßen Saft ab, den die Ameisen gerne aufnehmen. Um die Lebensgrundlagen des vom Aussterben bedrohten Schmetterlings zu erhalten ist eine regelmäßige Entbuschung daher wichtig. Insektizide, die auf benachbarte Rebflächen gespritzt und über viele Meter verweht werden, belasten diese naturnahen Lebensräume ebenfalls sehr stark. Ein sehr interessanter Vortrag, der uns wieder einmal deutlich vor Augen führte, dass vieles in der Natur zusammenhängt. 

Vortrag Fetthennen-Bläuling